Familie Barth aus Freudenstadt

© Energieagentur in Horb
© Energieagentur in Horb

Viele Bauherren schrecken davor zurück, ihr Haus zu sanieren. Sie befürchten, dass Altbausanierungen langwierig und nicht effektiv sind. „Aus einem Altbau kann kein Effizienzhaus werden“, „die Sanierung im Altbau ist ein Fass ohne Boden“ und der Klassiker „nach der energetischen Sanierung schimmelt das Haus“ sind nicht selten gehörte Aussagen. Doch was ist tatsächlich dran an diesen Behauptungen und Ängsten?

 

Das Ehepaar Barth aus Freudenstadt zeigt, dass diese Mythen nicht stimmen. Denn wenn man die Sanierung richtig angeht und sich außerdem mit viel Eigenleistung den Traum vom energetisch sanierten Eigenheim erfüllt, dann hat man nach Meinung der Energieagentur in Horb sich damit auch eine Auszeichnung verdient.

 

© Energieagentur in Horb
© Energieagentur in Horb

Kann aus einem Altbau in Effizienzhaus werden? Das Haus aus dem Jahr 1956 war in energetisch sehr schlechtem Zustand,- in Zahlen ausgedrückt ein Endenergieverbrauch 267,5 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Auf das gesamte Haus hochgerechnet bedeutete dies einen Bedarf von 43.600 kWh jährlich. Das entspricht der Energieeffizienzklasse H eines Energieausweises. Dadurch ließen sich die Barths jedoch abschrecken und brachten das Haus innerhalb von neun Monaten auf Vordermann. Der Endenergieverbrauch wurde auf 65,4 kWh pro m² und Jahr gesenkt. Möglich wurde das einerseits durch umfangreiche Dämmmaßnahmen und dem Einbau einer neuen Heizung. Allein die Wärmeverluste der Wände wurden insgesamt um 385% gesenkt.  Das Dach und die Kellerdecke erreichten mit 317 bzw. 216% Steigerung ähnlich gute Werte wie die Außenwände. Andererseits wurde die alte Ölheizung durch eine Gasbrennwerttherme mit solarer Heizungsunterstützung ersetzt. Im gesamten Haus wurden  die Heizkörper durch eine moderne Fußbodenheizung ersetzt. Damit erreicht das Haus den Standard eines KfW-Effizienzhauses 100. Hierfür wurden die Bauherren durch einen Zuschuss der KFW belohnt.

 

© Enrgieangentur in Horb
© Enrgieangentur in Horb

Ist eine Sanierung im Altbau ein Fass ohne Boden? Auch hier beweist das Projekt, dass das so nicht stimmt. Wichtig ist hier vor allem eine gute Planung, wenn aus der Renovierung nicht eine Verkettung endloser Maßnahmen werden soll. Hierfür sollte man einen Sachverständigen in Form eines Energieberaters hinzuziehen, welcher eine gute Übersicht über anstehende sinnvolle Maßnahmen geben kann. Glücklicherweise hat man mit der Schwester des Bauherren genau die richtige Kompetenz an der Hand: Seija Barth, Architektin, Energieberaterin und Sachverständige für Gebäudeschäden aus Freudenstadt. Die Barhts haben zur Einsparung von Kosten sehr viele Arbeiten wie zum Beispiel den Rückbau, die Decken- und Dachdämmung, das Verlegen der Dämmplatten für die neue Fußbodenheizung und Malerarbeiten in Eigenleistung erbracht. Letztendlich konnte so die komplette energetische Sanierung mit ca. 150.000 Euro bewältigt werden.

 

© Energieagentur in Horb
© Energieagentur in Horb

Zum letzten Mythos: „Nach der energetischen Sanierung schimmelt das Haus“. Viele Sanierungsgegner führen an, dass ein Haus nach der Dämmung nicht mehr „atmen“ könne. Das stimmt so nicht, denn „atmen“ konnte das Haus vor den Dämmmaßnahmen auch nicht. Das bekannte Schimmelproblem kann zwei Gründe haben: Entweder es wird nicht ausreichend gelüftet oder die Dämmung wurde nicht richtig angebracht, so dass zum Beispiel an kalte Ecken so genannten Wärmebrücken entstehen. Dort schlägt sich dann die Feuchtigkeit nieder und es kann zu Schimmelbildung kommen. Um Letzteres zu verhindern sollte man es wie Herr und Frau Barth machen und auf ein komplettes und stimmiges Dämmungskonzept und eine qualitativ hochwertige Ausführung setzen. Die Erstellung eines Lüftungskonzepts durch einen Sachverständigen ist dringend anzuraten. Eine Sanierung zu einem Effizienzhaus bedeutet nicht zwangsläufig dass eine Lüftungsanlage eingebaut werden muss.

Wichtig ist bei der Sanierung zu einem Effizienzhaus, dass alle relevanten Elemente des Hauses gedämmt werden. Im Zuge der Renovierung wurden so der Sockel, die Kellerdecke, die Außenwände, das Dach, die Gauben, das Kehlgebälk und die Wände, die an unbeheizte Räume angrenzen, gedämmt. Somit ist das Haus gut ausgerüstet und Wärmebrücken können vermieden werden. Wichtig ist es bei jetzt noch auf ausreichende Lüftung, ob von Hand oder durch ein modernes Lüftungssystem, zu achten.

 

Familie Barth ist sich jedenfalls sicher alles richtig gemacht zu haben. Sie fühlen sich in ihrem neuen Zuhause rundum wohl und sind zufrieden, dass das Haus modern wirkt aber seinen Charakter nicht verloren hat.

 

Das sanierte Eigenheim des Ehepaares Barth zeigt modellhaft, wie die Renovierung eines Altbaus gelingen kann. Besonders wichtig hierbei:

 

-          Sich an einen Altbau überhaupt heranzutrauen.

 

-          Die Einbindung einer Energieberaterin, die den Weg zu einem energieeffizienten Umbau und zu den passenden Fördermitteln weist.

 

-          Die konsequent durchdachte Dämmung des gesamten Gebäudes.

 

-          der Einsatz einer modernen Heizungsanlage mit zusätzlicher Unterstützung durch eine solare Wärmegewinnung.

 

-          Auch bei Sanierung zum Effizienzhaus kann viel Eigenleistung erbracht werden und das schont vor allem den Geldbeutel.

 

 Aus diesen Gründen geht die Ehrung des „Ausgezeichneten Energiesparers“  unserer Meinung nach verdient an die Barths. 

 

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